Tag 14 - 16 - Familie

Tag 14

Xenia

Wie man sieht, bin ich um ein Kind reicher geworden. Der kleine Stefan Feng wurde mir von Familie Feng vererbt, weil ich irgendwann mit seinem Vater beruflich überzeugen konnte. Nur das es eine Ewigkeit her ist. Meinen Nachnamen habe ich auch geändert. Ich heiße wieder Allen wie vor meiner Ehe mit Bernd. Obwohl ich mit meiner Familie noch nicht abgeschlossen habe, will ich zumindest mit der Namensänderung die Vergangenheit in Willow Creek hinter mir lassen. Meine beiden Kinder haben auch entsprechend den Nachnamen bekommen. 



Stefan fühlte sich in den ersten Tagen sehr unwohl bei mir. Ich war nicht seine Bezugsperson und meine Kinder haben ihn verunsichert. Seine Eltern haben ihm wiederum Geld vermacht, wenn er Volljährig ist. Dann ist er reich und kann machen, was er möchte. Ich hingegen möchte den Kindern bodenständigkeit beibringen. Und meine alten Fehler ausbaden. Ich habe bemerkt, immer nur 1.000 Prozent schadet mir und ich möchte auch was von den Kindern haben. Also will ich zukünftig weniger Arbeit nach Hause mitbringen und mehr für die Kinder da sein. Vor allem retten, was ich von den Beziehungen retten kann.



Von den Fengs habe ich etwas Geld geerbt, als Entschädigung für den Aufwand, den ich habe. Mit diesem Geld konnte ich mir die größere Nachbarwohnung leisten, die bisher von den weggezogenen Rasoyas bewohnt worden ist. Man sieht auch sofort, was das Reich von Cleo ist. Sie wollte unbedingt ein Zimmer mit pinken Bett haben.



Cleo

Mama hat heute diesen Jungen namens Stefan Feng adoptiert. Mit einem Bruder konnte ich mich arrangieren, aber nicht mit zwei Brüdern. Beide Jungs werden mir sicher den Mittelpunkt nur mehr streitig machen, was mir nicht passt. Dazu war heute ein besonderer Tag. 



Mama und die Jungs wurden älter. Ich leider noch nicht. Aber bald bin ich ein Teenie und darf endlich mehr als bisher machen. Ich träume bereits von einem Studium an einer Uni mit guten Noten. Mama versteht meinen Traum, aber sie hat nicht das Geld dafür. Sie meint, sobald ich alt genug bin, kann ich mir einen Job suchen und Geld zurücklegen, damit ich mir meinen Wunsch erfüllen kann. Aber ich bekomme sie schon rum und sie bezahlt die Uni für mich.



Den Jungs brachte ich alte Schulhefte und zeigte ihnen, was in der Schule wichtig ist. Ihnen schien das Lernen kein Spaß zu machen, was ich nicht verstehen kann. Lernen ist doch so spaßig und spannend. Mein Leben besteht doch nur aus Lernen. Was die Jungs nicht verstehen können.



Elvis und Stefan

Heute bekamen wir ein cooles Kinderzimmer. Mit Stefan das Zimmer zu teilen ist gar nicht so schlimm. Er ist immerhin mein Bro. 
"Elvis, wach auf. Da ist ein Monster unter deinem Bett", schrie Stefan und weckte mich. 
Während er versuchte, Freundschaft mit diesem Ding zu schließen, holte ich Mama. Sie vertrieb das Ding mit Wasser. 



Tag 15

Cleo

Heute habe ich heimlich mit Papa gechattet. Er ist traurig darüber, dass wir uns nicht mehr so viel sehen können. Diese Babs untersagt ihm komplett den Umgang mit mir und Mama. Ich verstehe nicht warum. Was habe ich getan, um diese Babs zu verärgern?



Stefan wollte ich Schach beibringen und scheiterte kläglich. Er verstand nicht mal die Regeln und machte Züge, die ich nicht berechnen konnte. 



Xenia 

Ich entdeckte nach der Arbeit Umzugskartons und sah, dass jemand meine alte Wohnung angemietet hatte. Ein Mann im meinem Alter holte die Kartons rein und stellte sich als Salim Benali vor. Er hatte erst vor Kurzem seine Frau verloren und musste kürzer treten. Sohn Neva war im Alter von Cleo. Neva machte ihm nur Kummer. Ständig rief die Schule an und verlangte wegen Nevas negativen Verhalten seine Anwesenheit. Ich konnte es nachvollziehen. Wegen Cleo wurde ich auch öfters in die Schule gerufen. Sie hatte im Unterricht immer geschlafen oder etwas anderes gemacht als den Stoff zu verfolgen. Trotzdem schrieb sie immer 1++. Hier geht auf eine Schule, wo es eine gesonderte Klasse für Schüler wie sie gibt, die schlauer sind und die Eltern zu arm, eine Privatschule zu bezahlen. Seitdem fiel sie nie wieder negativ auf. 



Tag 16

Ich beobachtete beide Jungs und merkte, dass sie unzertrennlich waren. Sie machten alles zusammen, was ging. 



Mit Kollegen und Freunden ging ich nach der Arbeit bowlen. Ich wurde zur Direktionsassistentin befördert und wollte es ausgiebig feiern. 



Am späten Abend hieß es Abendessen mit den Kindern. Sie hatten meine Abwesenheit ausgenutzt und blieben heimlich länger wach. Ich hatte mit ihnen geschimpft, weil sie am nächsten Tag Schule hatten und im Unterricht nicht einschlafen sollten.

 

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