Tag 28 und Tag 29 - Tode

Tag 28

Xenia

Serafin ähnelte seinen Vater sehr. Wie sein Vater war er ein guter Mensch und half gerne anderen.



Cleo

Ich weiß nicht, wie ich meine letzten Minuten beschreiben soll. Eigentlich hatten wir heute einen regulären Außeneinsatz in einem Wohnhaus. Ein gefährlicher Verbrecher sollte sich dort versteckt halten. Dazu schwer bewaffnet. Im Transporter hatten wir auf dem Weg zur Zielperson einen Plan geschmiedet, damit jeder aus meinem Team lebend zurückkommen sollte. Zu Sechst stürmten wir das Wohnhaus durch unterschiedliche Eingänge.

Ich fand schnell das gesuchte Apartment und öffnete leise die Türe, damit unser Ziel nicht abhauen konnte. In einer Ecke kauerte ein Kind und weinte fürchterlich. Ich nahm das Kind an die Hand und schob es in den Flur, damit es in Sicherheit ist. Mit zwei Kollegen untersuchte ich bewaffnet jeden Raum und fand die Mutter des Kindes in den Händen des Zieles. Er hielt ihr eine Waffe an den Kopf und wollte mit uns verhandeln. Sie weinte und rief nur nach ihren Kind.

Unser Ziel entblößte eine Weste mit Sprengstoff. Damit Mutter und Kind wieder zusammen kommen mussten, kam ich vorsichtig auf beide zu. Mein Team war in einem kugelsicheren Ganzkörperanzug und dadurch konnte uns nichts passieren. Einer meiner Leute lenkte ihn ab und ich zog die Frau aus den Armen des Täters. Sie rannte heulend aus der Wohnung und wir konnten uns nun um unser Ziel kümmern. Er grinste höhnisch und hielt den Zünder bereits in der Hand.
"Raus hier. Hier fliegt gleich alles in die Luft", schrie ich.

Wir rannten so schnell wie wir konnten, aber die Explosionswelle erwischte uns. Bevor wir uns versahen, lagen wir verwundet von den geschleuderten Teilen am Boden.

John war am Schlimmsten verwundet. Ein Teil hatte seine Hauptschlagader getroffen und er lag in einer riesigen Blutlaache. Ich spürte, dass mir die Rippen schmerzten und meine Ohren piepsten. So langsam ließ aber das Piepsen nach und ich konnte mich im Rauch etwas orientieren. Ich hoffte, dass die Nachbarn alle weg waren und die Mutter mit dem Kind aus dem Haus rausgerannt ist. Teilweise waren die Türen weggesprengt und in den Nachbarapartments herrschte Chaos. Aus einem Apartment kam ein Stöhnen. Sirenen durchbrachen das Stöhnen der Verletzten.

Ständig musste ich husten und kam nur schwer auf die Beine. Ich suchte nach den anderen Kollegen und fand Sophia leblos auf einer bodenliegenden Türe. Sie hatte noch Puls, aber sie verlor durch ihre Verletzung viel Blut. Phil war lag Tod in einer Ecke. Ein spitzer Gegenstand hatte seine Brust durchbohrt. Kyle kam mir humpelnd entgegen und hielt sich die blutenden Ohren zu. Ich merkte, wie meine Beine immer schwächer wurden. Bill lag bewusstlos in der Nähe des Aufzugs. Man hörte bereits Schritte aus dem Treppenhaus und Kevin stand vor mir.

"Mein Gott, Chefin. Legen Sie sich hin. Sie sind schwerst verletzt", sagte er.
In dem Moment gaben meine Beine nach und ich sackte zusammen. Ich sah die Feuerwehr bereits kommen. Alles wurde langsam leiser.
Kevin hielt mich in den Armen und weinte. Ich spürte Blut aus meinem Mund Laufen und die Schmerzen ließen langsam nach.
"Halten Sie durch, Chefin. Sie dürfen noch nicht sterben. Ich liebe sie doch über alles", weinte er.
Langsam sah ich alles verschwommen und meine Augenlider fielen immer wieder zu.
Ich war müde und wollte schlafen. Einfach nur schlafen. Die Stimmen um mich herum wurden immer stiller, obwohl sie sehr aufgeregt waren.

Dann überkam mich die Müdigkeit und ich öffnete meine Augen nicht mehr. Mein Arm fiel leblos von meinem Körper und ein letzter Zucken durchkam meinen Körper. Ich fühlte mich auf einmal nicht mehr müde. Ohne Schmerzen konnte ich meine Augen öffnen und fand mich in den zerstörten Hausflur wieder, wo ich meinen Einsatz hatte. Kevin hielt weinend meinen Körper an sich gerdückt und wollte ihn nicht loslassen, obwohl er dazu aufgefordert worden war. John nahm meine Hand und drückte mich. Wir wussten, dass wir nicht mehr am Leben waren. Ich versuchte in seinen Armen zu Weinen, aber es ging nicht.
"Kevin war in mich verliebt. Wir hätten eine Zukunft gehabt, wenn ...", weinte ich.
John stoppte sanft meine Worte. Wir konnten nur noch zusehen, wie unsere Leichen in Säcke gepackt worden und Verletzte auf Tragen weggebracht worden sind. Phil gesellte sich zu uns und schaute traurig dem Geschehen zu.

Der Sensenmann erschien und wollte uns holen. Aber wir konnten erbetteln, unsere Familien ein letztes Mal als Geister zu sehen.
Ich wurde nach Hause teleportiert und fand eine schlimme Situation vor. Mama weinte in Papas Armen. Orion und seine Freundin Kathrine Faust waren auch da und waren wie erstarrt. Serafin musste Beruhigungsmittel bekommen, weil es für ihn zu viel war. Elvis reiste an und war auch verheult. Mama drückte ihn sehr lange und wollte ihn nicht mehr loslassen. Beide gingen rein und der Sensenmann war wieder da.
"So, du hattest genug Zeit. Nun musst du diese Welt für immer verlassen. Du darfst nachts in die Menschenwelt reisen, wenn du möchtest. Für wenige Stunden", sagte er.
Er öffnete ein Portal und ich schritt durch. Dort warteteten bereits John, Phil, Sophia und meine Verwandten. Mit schweren Herzen verließ ich die Welt für immer.



Xenia

Heute war ein schlimmer Tag für uns. Cleo war bei einem Einsatz ums Leben gekommen. Orions Freundin Kathrine tröstete ihn ganze Zeit. Sie war eine wirklich gute Freundin.



Peinlich wurde es abends, nachdem wir uns etwas beruhigt hatten. Anscheinend hatten Orion und ich die gleiche Idee für den Whirlpool. Ich ging mit Roger rein und betrat Cleos Zimmer. Ihr Bett roch immer noch nach ihr. Ich drückte ihre Decke an mich und weinte.



Orion

Kathrine ist eine wunderbare Freundin. Sie war in meiner schwersten Stunde für mich da. Jetzt wollten wir nur etwas Zweisamkeit haben.



Während wir nach einem Techtelmechtel im Bad waren, stellten wir fest, dass sie ein Kind erwartet. Wir freuten uns riesig und wollten einfach nur weg von hier. Ich verdiene nun als Künstler mein Geld und sie als Informatikerin



Unser erstes, gemeinsames Haus lag in Oasis Springs. In einer Ecke, wo es andere Familien gab.



Tag 29

Xenia

Nach unseren Schock gestern wurden Roger und ich zu Senioren. Während er seinen Job an den Nagel hängte, machte ich weiter.



Wie am ersten Tag waren wir beide sehr verliebt.



Roger probierte auch aus, wie weit er gehen kann. Leider kam er beim Joggen nicht so weit wie gewohnt. Sein Körper machte es nicht mehr mit.



Aus dem Fenster sah ich Lucas Munch vor unserer Türe. Aber er ging, als keiner öffnete. Was wollte dieser Verbrecher noch von uns? Cleo war Tod und sie war sein Ziel.




Roger war wie ich sehr traurig über Cleos Verlust und tröstete mich. Er hatte ihre Sachen aus ihren Büro geholt, da nun ein anderer Agent dort ihren Posten hat und den Schreibtisch benötigte. Wir brachten die Sachen in den Keller und schrieben auf dem Karton Cleo.




Der Tod schien unsere Familie zu verfolgen. Nach einem Techtelmechtel verstarb Roger an einem Schlaganfall. Mir wurde wortwörtlich der Teppich unter den Füßen weggezogen. 




Ich verkroch mich in mein Bett und kam tagelang nicht raus. Meine Kollegen machten sich bereits Sorgen und Serafin konnte sich zum Glück alleine versorgen, seit er heute ein Teenager geworden ist. Keiner kam an mich ran. Ich aß nichts. Trank nur Wasser. Weinte die ganze Zeit. Serafin zeigte Verständnis dafür und ließ mich mit der Trauer alleine. Dabei wollte ich eigentlich von ihm getröstet werden. Aber mir fehlte die Kraft es zu sagen.




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