Tag 43 bis Tag 45 - Ehe-Drama

Tag 43

Serafin

Ich hatte mich bei Isas Familie gut eingelebt und die Kinder auch. Sie waren neugierig auf ihre Großeltern und Verwandten mütterlicher Seits. Mit meinen Schwiegereltern verstand ich mich richtig gut. Isa hatte schon Angst, ihre strengen Eltern würden mich verabscheuen. Stattdessen empfingen sie mich mit offenen Armen. Ich war davon ebenfalls überrascht, da ich so viel Schlimmes über ihnen gehört hatte.



Orion

Ich kümmerte mich die meiste Zeit um die kleine Franzi, während meine Frau sich ihrer Karriere widmete. Ulrike war glücklicherweise endlich verstorben und es herrschte wieder Frieden im Haus. Zu viel Frieden im Haus.



Ich rief bei meinem Chef an und teilte ihm mit, dass ich wegen meiner Tochter zu Hause arbeiten möchte. Er war sehr traurig darüber, dass er so einen guten Mitarbeiter verliert, aber meine Familie ging einfach vor.



Opa Roger sorgte für sehr viel Zerstörung im Haushalt. Ständig war er mies gelaunt und ließ es an der Einrichtung aus.



Tag 44

Kathrine

Ich musste einfach über meine Zukunft mit Orion nachdenken. Nach so vielen Jahren haben wir endlich vor wenigen Monaten geheiratet und waren scheinbar glücklich. Aber ich fühlte mich in Wirklichlichkeit nicht glücklich. Mir fehlte etwas im Leben. Etwas Vertrautes. Mamas Worte hingen mir immer noch in den Gedanken rum, obwohl sie bereits verstorben war. Diese Worte verursachten eine innere Unruhe in mir, die ich nicht erklären konnte.



Franzi wurde endlich ein Kind und besuchte die Schule.



Ich reiste zu meinem Bruder nach Oasis Springs und fiel ihm glücklich um den Hals.
"Schwesterherz, was ist mit dir los? Du wirkst so bedrückt", sagte er und löste sich aus meiner Umarmung.
Ich schüttete ihm mein Herz aus und er fragte mich:
"Denkst du immer noch an Mamas Worte?"
Ich nickte.
"Vergess ihre Worte. Orion liebt dich immer noch über alles. Mama schafft es vielleicht wirklich noch nach ihren Tod, euch auseinander zu bringen. Auch wenn es komisch klingt", sagte er.
Ich war entsetzt über diese Erkenntnis. So hatte ich das Ganze nicht gesehen. Orion liebte mich, da war ich mir sicher.




Ich gab mein Bestes und versuchte unsere Ehe zu retten.




Wir besuchten das Romantikfest und alles schien gut zu laufen. Aber dann sah ich, wie er eine andere Frau anbaggerte. Ich warf ihm vor, er hätte sie angeflirtet und geküsst, aber er wollte mir wirklich erzählen, dass diese Frau ihn angebaggert hatte. Und dass er sie noch nie gesehen hatte. Wütend schüttete ich Limo über ihm und ließ mich scheiden. Das Fest war für mich gelaufen und ich fuhr mit dem Zug nach Hause anstatt mit ihm im Auto zu fahren. Dabei wollte ich ihm sagen, dass ich erneut schwanger war. Aber nun war alles zu Ende. Die heile Welt wurde von ihm zerstört. Mama hatte Recht. Alle Männer sind Lügner.



Tag 45

Orion

Nachdem ich diese Irre von Frau abwimmeln konnte, rannte ich Kathrine hinterher. Aber sie war schneller als ich und verschwand im Bahnhof. Kathrine hatte alles falsch verstanden. Diese Fremde hatte mich angeflirtet und versucht zu küssen. Und ich hatte sie weggestoßen. Die Scheidung war eine totale Überreaktion. Nach dem Tod hatte Ulrike doch ihren Willen bekommen. Ich fuhr nach Hause und ging zur nächsten Bar. In Alkohol versuchte ich das Drama zu verarbeiten, wusste aber auch, dass ich für mein Kind da sein muss. Egal, wie es nun weitergeht.



Betrunken kam ich nach Hause und Kathrine teilte mir mit, dass sie schwanger sei. Freuen konnte ich mich nicht darüber. Wir hatten noch nicht geregelt, wie es mit Franzi weitergeht. Nun noch ein Kind. Für Franzi wollten wir den Schein wahren und ich bezog das Gästezimmer. Nach neun Monaten kam Tochter Morgana zur Welt und ich konnte mich mit Kathrine einigen. Sie konnte mit Franzi im Haus bleiben, während ich mit Morgana ausziehe. Seit dem fatalen Romantikfest hatten wir nur so getan, als wären wir beide noch ein Paar. In Wirklichkeit konnten wir uns nicht mehr leiden und meine Unschuldsbeteuerungen  glaubte sie nicht.



Mit Morgana zog ich nach Oasis Springs. Ins Nachbarhaus von meinem Sohn.



Die neuen Nachbarn wollte uns sofort kennenlernen und besuchten mich. Sie waren alle so nett und Julian fragte mich nach Kathrine. Ich erzählte ihm, was passiert war und er wurde traurig. Für ihn brach eine Welt zusammen, weil er dachte, Kathrine und ich wären glücklich miteinander gewesen.



Ich arbeitete nun von zu Hause aus und Morgana hatte bereits als Kleinkind die Haare ihrer Mutter geerbt. Seit dem Umzug traf ich eine neue Frau. Sie kannte ich schon länger von Omas Unternehmensfesten und war mit Serafin zusammen. Er war nicht sehr begeistert davon, dass ich seine Ex datete.



Wenige Wochen später klingelte es an der Türe und Franzi stand vor der Türe. Es war mitten in der Woche und sie sollte eigentlich in der Schule sein. Ich ließ sie ins Haus und umarmte sie innig.
"Papa, komm bitte wieder nach Hause. Mama ist seit deinem Auszug so komisch. Sie trinkt immer mehr Alkohol und ich weiß nicht weiter. Onkel Brake ist eingezogen, um ihr zu helfen. Aber Mama geht ihn immer so hart an, wenn er ihr Alkohol in die Spüle ausschüttet. Heute Morgen habe ich einen Karton in die Toilette geschüttet und Mama hat mich geohrfeigt. Onkel Brake zog sie von mir weg und ich sollte zur Schule gehen. Aber ich habe Angst, nach Hause zu kommen. Mama wird dann sicher wieder böse auf mich sein", schüttete sie ihr Herz aus.
Ich war entsetzt über Kathrine. Sie würde nie sowas tun. Dieser Alkohol war der Grund für ihren Wutanfall. Es piepste mein Handy und ich bekam eine Nachricht von Brake. Kathrine hatte ihn morgens überwältigt und geschlagen. Dabei hatte er sich ein paar Rippen geprellt und war wegen den Platzwunden im Krankenhaus. Dazu kam ein Anruf von ihrer Schule und sie sei betrunken auf dem Weg zu mir. Als hätte sie es gehört, stand sie vor meiner Türe.
Ich öffnete ihr die Türe und hatte schon Angst, sie überreagiert schon wieder. Stattdessen eilte sie zu Franzi. Franzi versteckte sich hinter mir und bibberte vor Angst. 
"Lass die Finger von ihr. Ich weiß, was du Brake angetan hast", sagte ich streng.
Sie knirschte mit den Zähnen und hatte eine Fahne. 
"Halt deinen Mund und gebe Franzi raus. Sie lebt bei mir und nicht bei dir. Dazu hat sie mal wieder die Schule geschwänzt", sagte Kathrine angepisst.
Franzi begann zu Wimmern und ich schickte sie nach oben zu ihrer Schwester. 
Mit Kathrine führte ich ein sehr langes Gespräch und sie hatte keine Einsicht in ihrem Verhalten. Ohne Franzi ging sie und meine Kleine war zumindest für einen Tag vor ihrer Mutter sicher. 




Bevor sie ging, las sie Morgana etwas vor. Ich beäugte es misstrauisch und traute ihr nicht überm Weg. Kathrine plante sich etwas.




Später kam eine junge Vampirin namens Ziva Straud vorbei. Sie war meine Sitterin für die Kinder und versprach, sich gut um sie zu kümmern.




Ich musste kurz weg und sah später meine Oma die Mülltonne umwerfen. Bei ihr konnte ich mich ausheulen, nachdem sie sich beruhigt hatte. Sie hatte mir nur geraten, das Jugendamt einzuschalten und das alleinige Sorgerecht einzuklagen. Ich hielt diese Idee für zu hart, aber ich musste Franzi auf Dauer vor ihrer Mutter beschützen. Auch wenn sie ihre Mutter nie mehr sehen dürfte. 



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