Teil 2 - Ein Neustart

Maxiliane

Nun wurde ich endlich 18 Jahre alt und feierte es ohne meine geliebte Familie. Seit zwei Jahren hatte ich sie nicht mehr gesehen oder Kontakt zu ihnen, aus Angst, ich müsste in mein Elternhaus zurück, wo ich gepeinigt wurde und eine Straftat begann. Nur eine schwangere Bekannte namens Mary Munch leistete mir Gesellschaft. Wie sehnte ich mir meine Schwestern und Mama herbei. Aber es ging nicht. Es ging einfach nicht.



Ich verabschiedete mich von Mary und sah Umzugkartons vor dem Nachbarhaus. Langsam trottete ich hin und sah, dass ein Schönling einzog.
"Kann ich helfen?", fragte ich ihn.
Er nickte und ich half ihm mit den Kartons. Nachdem alles auspackt war, fielen wir geschafft auf dem Sofa und er sagte:
"Zumindest ist der Umzug geschafft. Dank Ihnen. Ich heiße Azuro Blanco und komme aus Italien. Nach meinen Großeltern sollte ich eigentlich einen Bürojob nachgehen, aber als Agent lebt es sich spannender. Wie heißt du?"
Ich wusste nicht, dass wir bereits bei du waren. Aber ich beließ es so. 
"Ich heiße Maxiliane Ice und komme aus einer anderen Stadt. Arbeiten tue ich im Büro. Ich wohne gleich nebenan", erzählte ich.
Der Typ war so heiß. Schmetterlinge waren im Bauch und ich wollte mehr von ihm wissen. Ihn näher kennenlernen. Ich spürte, dass er mich kennenlernen wollte. Ihm die Wahrheit sagen konnte ich noch nicht. Nach einem kurzen Schweigen erzählte er von seiner Kindheit und wurde traurig, als er vom Tod seiner Eltern erzählte. Sie waren Landwirte und ein Brand in der Scheune löschte ihr Leben aus. Er kam zu seinen konserativen Großeltern, die ihn streng erzogen. Hier in Amerika konnten sie ihn nicht mehr das Leben zur Hölle machen wie nach dem Tod seiner Eltern. Wenn es nach ihnen gehen würde, hätte er eine Nachbarstochter geheiratet und viele Kinder mit ihr. Vor allem wäre er in einem ungefährlichen, langweiligen Job gefangen. Mit seinem Ersparten floh er nach Amerika und beginnt hier nun sein neues Leben. Zumindest haben wir beide etwas gemeinsam. Wir sind vor unseren Familien geflohen. Ich tätschelte seine Hand zum Trösten. Er schaute verwirrt und sagte nichts mehr.



Wir trafen uns immer wieder und ich musste ihm meine Gefühle zeigen. Aber ich wusste nicht wie. Spontan küsste ich ihn nach einem Date. Er war sprachlos, lehnte den Kuss aber nicht ab.



Meine bereits junge Erwachsene Schwester Vivien meldete sich unerwartet und wollte mich sehen. Ich ließ mich gegen meine Angst darauf ein und nahm als Unterstützung Azuro mit. Die ersten Minuten im Restaurant machten mich wahnsinnig. Wir wählten unser Essen und Azuro verschwand auf die Toilette. 
"Wer ist denn der heiße Feger?", fragte Viv.
"Mein fester Freund Azuro Blanco. Warum wolltest du mich sehen?", antwortete ich.
"Siehst anders aus als früher. Nicht mehr blond. Heute ist der Jahrestag, oder?", sagte sie neutral.
"Das ist er. Aber ich bin über die Geschichte hinweg. Ganz sicher. Sonst hätte ich keinen Freund", antwortete ich schnell.
Sie bemerkte meine Aufregung und hob eine Braue. Hatte sie mich mit ihren hohen IQ durchschaut? Dass mich die Geschichte immer noch mitnahm?
"Zebastian Charles hat neu geheiratet. Ist von Mama geschieden. Kurz nach seiner Reha. Die Kopfverletzung hatte körperliche Folgen gehabt, die man reparieren musste. Ich habe keinem gesagt, dass du es warst. Wie ich es damals versprochen habe. Die Polizei hat die Ermittlungen bereits eingestellt. Er wollte nicht dein Leben ruinieren. Seine Worte", erzählte sie.
"Wie? Er wollte mir das Leben nicht kaputt machen?", fragte ich verwirrt.
"Er packt seitdem keine Mädchen mehr an oder geht weiter. Dank seinem Oberkörper. Diese Aufschrift veränderte sein Leben. Er versteckt immer die Einritzungen so gut wie möglich. Nur seine neue Flamme kennt sie noch und sagt nichts dazu", erzählte Viv. 
Ich fühlte eine Befriedigung, obwohl ich es nicht durfte. Wir haben uns gegenseitig das Leben teilweise zerstört und sind quitt. Nun kann ich endlich meinen Frieden damit finden. 
"Warum wolltest du mich sehen?", fragte ich sie neugierig.
Sie schaute kurz weg und antwortete:
"Ich habe dich vermisst. Mama auch. Yves auch. Du kannst wieder nach Hause kommen. Es ist jetzt sicher."
Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Dann hörte ich Azuro kommen und wir beide wechselten schnell das Thema.



Anschließend war ich mit Azuro alleine unterwegs, weil Viv nach Hause musste. Sie war jetzt Forscherin und wollte noch etwas für die Arbeit erledigen. In einer Disco spielte ich mit meinen Reizen und Azuro verfiel mir komplett.



Dann entdeckte ich Papa Joaquin und fiel ihm um den Hals. Ich stellte ihn Azuro vor und beide Männer führten ein langes Gespräch.



Azuro zog mich die Treppen der Disco hoch und fing mich an vor einem Schrank zu küssen. Er öffnete meine Jacke und ich konnte den Schrank öffnen, bevor wir intimer wurden. Im Schrank fielen alle Hemmungen von uns und wir übereinander her.



Ich lud ihn zu mir ein und rannte schnell zum Klo. Leider wollte sich meine Blase vorher leeren und ich machte einen Schwangerschaftstest. Seit Wochen war mir übel und die Periode fiel aus. Ich musste es einfach überprüfen. Nach fünf Minuten hatte ich meine Antwort auf die Frage und eilte zu ihm.
"Schatz, wir bekommen ein Kind", sagte ich zu ihm.
Er strahlte und schaute sich um.
"Aber so wird unser Kind nicht groß werden. Ich ziehe ein und renoviere das Haus", sagte er entschlossen.
Ich eilte glücklich zur Dusche und schrieb Peter an. Er schenkte mir das Haus. So war nun alles frei für eine gute Zukunft.



So sah mein Haus früher aus.



Jetzt so.



Ich liebe meine Arbeit im Büro und verdiene so zumindest etwas Geld.



Azuro

Meine Freundin war bereits außer Haus und ich am frühstücken, als mein Handy vibrierte. Ich zog es aus der Hose und schluckte bei der Nummer. Der Absender war Anonym  und die Nummer nicht verfolgbar. Die Nachricht war eindeutig. Meiner Familie oder mir passiert was, wenn ich in meinem aktuellen Fall weiterermittle. Ich bin gerade kurz davor einen Drogenring zu sprengen. Es gibt den Verdacht nach einem Maulwurf im Team. Diese Nachricht bestätigt dies. Wenn ich aussteige, passiert uns nichts. Wenn ich im Team bleibe, wird es Folgen haben. Ich war so zerrissen in dem Moment. Die Verbrecher mussten geschnappt werden. Aber meine Familie sollte in Sicherheit sein. Wer auch immer der Maulwurf ist, denkt wohl, dass ich aussteige. Aber ich werde weiterermitteln und vielleicht sogar den Maulwurf finden.




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