Teil 18 - Charlies Ableben

Belle war Junis beste Freundin und Beschützerin. Wer Juni zu nah kam, bekam es mit ihr zu tun.



Charlie stellte Dominik Feng ein. Das Alien ist gelernter Tierarzt und war gerade auf Jobsuche.



Als sie Hannes wiedersah, war er zunächst baff gewesen. Er hätte sich gefreut, wenn sie ihm gesagt hätte, dass sie in seiner Nähe lebt mit Juni und Belle. Stattdessen hatte sie es verheimlicht und das verletzte ihn sehr. Denn er hegte noch tiefe Gefühle für sie und wollte ihr helfen. Das wie musste er aber noch selbst beantworten.



Vier Jahre später waren beide liiert und führten eine gute Ehe. Aber Veronika war immer noch ein Thema, dass wie dunkle Wolken über beiden hing. Seit der Hochzeit tickte Veronika richtig aus und machte vor nichts mehr halt. Sie brach sogar immer wieder bei Charlie ein. Oder versuchte, einen Sachschaden zu verursachen. Veronika hatte es so satt und wollte Charlie auf den Klippen in Windenburg treffen.
"Schatz, das ist zu gefährlich. Die Frau schreckt vor nichts zurück und unser Anwalt sagte doch schon, dass er alles tut, um einen Annähnerungsverbot zu bekommen. Und Kontaktverbot auf uns allen bezogen. Wenn ich nicht zur Arbeit müsste, würde ich dich begleiten und ein Auge auf Veronika haben. Vielleicht kann ja ein Agentenkollege sich ja dort irgendwo verstecken und", sagte Hannes besorgt.
"Nein. Sie sagte alleine. Ich muss ihr endlich klar machen, dass ich nur dich liebe und nicht sie", sagte Charlie entschlossen.
"Aber die tickt nicht richtig. Gehe sonst einfach nicht hin und sperre dich mit den Kindern und den Hunden im Haus ein. Falls sie auftaucht und wieder was machen will, rufst du die Polizei", sagte Hannes besorgter.
Charlie schüttelte ihren Kopf und stieg ins Taxi. Er wählte eine Nummer und ging dann mit einem sicheren Gefühl zur Arbeit.



Die Kinder räumten auf, bevor sie zur Schule gingen.



Veronika strahlte, als sie ihre große Liebe am vereinbarten Ort sah. Endlich würde Charlie diese Affäre beenden und sie könnte sie heiraten. Mit ihr die Kinder erziehen. Veronika sah sich schon am Ziel ihrer Träume.



"Hallo", sagte Veronika errötet.
Charlies Herz schlug vor Panik schneller. Wahn lag in Veronikas Stimme. Sie dreht sich langsam um und sah in einem strahlenden Gesicht.
"Ich freue mich, dass du wirklich gekommen bist. Warum hast du mich gestern erneut vergessen? Es war unser alljährlicher Beziehungsjahrestag", sagte Veronika traurig.
Charlie schaute sich panisch um und bewegte sich Richtung Fluchtweg. Veronika bemerkte es und hielt sie auf.
"Lass mich endlich in Ruhe!!!", schrie Charlie wütend.
"Was höre ich da?! Du verleugnest unsere Liebesbeziehung, die wir seit Jahren haben? Wir sind doch so glücklich. Hier die Fotos vom letzten Sommerurlaub in Spanien. Oder hier vom Winterurlaub in Deutschland", sagte Veronika und zeigte ihr die bearbeiteten Fotos.
Charlie schlug sie weg und erschauderte. Diese Urlaube gab es nie. Veronika muss die Bilder mit Photoshop bearbeitet haben. Der Wind trug die Bilder davon und Veronika stand versteinert vor Charlie.



Im nächsten Moment fiel Veronika sie an und verprügelte sie. Charlie drehte sich alles und ihre Rippen fühlten sich gebrochen an.



"Es tut mir leid. Ich habe die Kontrolle verloren", entschuldigte sich Veronika und wollte sie umarmen.
Charlie war immer noch schwindelig und befürchtete eine Gehirnerschütterung. Übelkeit stieg in ihr auf  und sie übergab sich vor Veronikas Füßen. Angewidert ging Veronika kurz zurück.
Ein Kollege von Hannes war auf dem Weg zu den Klippen. Er hatte sehr viel von dieser Veronika gehört und befürchtete, dass es eskalieren würde. Das gab ihm einen Temposchub.
"Hör auf, Veronika. Ich liebe nur Hannes und nicht dich", wimmerte Charlie weinend.
Wütend stapfte Veronika auf sie zu und schnappte sich den nächsten großen Stein. Charlie ging rückwärts Richtung Klippenende, wo es tief runter geht und die Felsen gefährlich spitz sind.
"Nein. Nein", wimmerte Charlie.
Sie konnte vor Tränen kaum noch etwas sehen und spürte, dass hinter ihr der Abrgrund war.  Wütend schlug Veronika mit dem Stein auf Charlies Schädel ein und diese verlor in dem Moment das Gleichgewicht. Bewusstlos stürzte sie in die Tiefe und  spürte nicht mehr die Kälte des Wassers und den Aufprall mit dem Kopf auf die Felsen.
Veronika atmete panisch schneller und schrie:
"Ich wollte es nicht."
Sie warf den Stein in den Abgrund und rannte an Hannes Kollegen vorbei. Dieser erreichte zu spät den Treffpunkt und sah auf dem Gras viel Blut. Da Veronika nicht verletzt schien, befürchtete er das Schlimmste und rief die Küstenwache an. Zusätzlich meldete er den Vorfall der Polizei mit höchster Dringlichkeit, da Veronika ihre blutige Kleidung noch tragen müsste.
Charlie wurde unter Wasser kurz wach und sah Blasen aufsteigen. Das Licht war immer weiter entfernt. Das Wasser war rot gefärbt und etwas schnitt ihr die Luft ab. Immer mehr Wasser schluckte sie und ihre Augen wurden müde. Dann war alles schwarz.
Die Spurensicherung war schnell vor Ort und die Polizei sperrte den Zugang zu den Klippen für Unbefugte. Der Agent war noch blass um die Nase und erzählte alles, was ihm sein Kollege und Ehemann des Opfers erzählt hatte. Dazu konnte er eine gute Beschreibung von der Täterin geben. Rasch wurde in den sozialen Medien und den Nachrichten ein Aufruf nach Veronika Ice gemacht. Sie wird als gefährlich eingestuft und müsste noch blutige Kleidung tragen. Dazu die Beschreibung. Wer sie sieht, soll sofort die Polizei rufen und nur mit mehreren Leuten versuchen sie festzuhalten.
Die Küstenwache suchte bereits nach Charlie im Wasser und hatte keine große Hoffnungen. Vom Boot aus sahen sie viel frisches Blut an den Felsen. Der Leiter rechnete aus, wo ihre Leiche sein könnte.



Hannes kam normal nach Hause und wusste noch nichts von den Ereignissen. Er kümmerte sich um seine Familie und wunderte sich, dass Charlie nicht da war. Vielleicht hätte er doch mitgehen sollen. Sein Kollege hatte sich auch nicht gemeldet und das machte ihm größere Sorgen. Was ist, wenn Charlie Tod ist und sein Kollege zu spät war? Wie sollte er es dann den Kindern erklären?



Abends klingelte es an seiner Türe und er sah durch dem Glas eine junge Frau. Sie hielt eine Polizeimarke vor der Scheibe und er wusste, dass sein schlechtes Gefühl wahr geworden ist. Die Polizei kommt nur, wenn einer verstorben ist. Er schickte die Kinder hoch und bat sie ins Haus.
"Wo können wir in Ruhe sprechen, Herr Grey?", fragte sie freundlich, aber mit einem traurigen Tonfall.
Beide gingen in die Küche und sie berichtete von den Ereignissen auf den Klippen. Anstatt zu weinen stellte er ihr viele Fragen, um eine Antwort für Charlies Tod zu haben.
"Die Leiche wurde vor einer Stunde am einen Strand in Windenburg gefunden. Der Doc meinte, sie hätte nur sehr kurz gemerkt, wie sie stirbt. Mit diesen Kopfverletzungen hätte sie auch überlebt, wenn man sie rechtzeitig gerettet hätte. Dafür wäre sie Schwerstbehindert gewesen für immer. Die Täterin ist noch auf der Flucht. Ihr Kollege hatte sich wirklich beeilt, aber er war zu spät. Dank ihm haben wir zumindest eine Beschreibung, die Tatwaffe und Spuren. Die Kleidung kann sie gewechselt haben, aber ihr Gesicht läuft überall im Fernsehen und ist in den sozialen Medien bekannt. Weit wird sie nicht kommen", erklärte die Polizistin.
Weinen würde er erst, wenn sie weg sein würde.
"Tatwaffe?", fragte er verwirrt.
"Ja. Veronika hat Ihre Frau mit einem Stein erschlagen, bevor sie abstürzte. Dann muss sie nochmal ein paar Felsen erwischt haben wegen den Blutspuren. Wie ich verstanden habe, war Veronika eine psychischkranke Stalkerin. Können Sie mir erzählen, was sie genau getan hat, damit wir eine Einschätzung machen können? Ihre Schwester hat meinen Kollegen in Brindleton Bay alles über ihre Schwester erzählt, was sie wusste und einen verbalen  Dolch in den Rücken von Veronika gerammt", erklärte sie.
"Sie hat uns telefonisch terrorisiert. Und gedroht. Reifen zerstochen. Steine durchs Fenster geschmissen. Die Tiere vergiftet. Das waren noch die harmlosen Sachen. Wir hatten sogar bereits einen Anwalt eingeschaltet, der mehrere Unterlassungen beantragen sollte. Er hat sich bereits gemeldet und mitgeteilt, dass er mich im Gericht gegen Veronika vertreten möchte. Dazu habe ich geahnt, dass Charlie Tod ist. Ich konnte sie nicht erreichen und mein Kollege meldet sich nicht mehr", erzählte Hannes traurig.
"Ihr Kollege hat Schuldgefühle Ihnen gegenüber. Das habe ich ihm am Tatort angesehen. Es war nicht seine Schuld. Daran sollten Sie immer denken", sagte die Polizisten und drückte beruhigend die Hand von Hannes.
Die Kinder standen auf einmal in der Türe und hatte Tränen in den Augen.
"Mama ist Tod?! Mama kommt sicher wieder", sagte King weinend.
Jetzt konnte auch Hannes seine Tränen nicht mehr unterdrücken und drückte schluchzend seine Kinder an sich. Die Tiere kamen auch rein und schienen sofort zu spüren, dass etwas nicht stimmt. Sie drückten sich an die Besitzer und Jaulten fürchterlich.
Die junge Polizistin würde diesen Anblick nie vergessen. Eine Familie, die um ihre Mutter weinte. Sogar die Tiere weinten.
Sie verabschiedete sich und bot an, eine Psychologen hinzuschicken. Hannes nahm wegen den Kindern das Angebot an. Er würde es irgendwann verkraften und die Tiere auch, aber die Kinder niemals. Sie brauchten jetzt jemanden, der sie beruhigen kann und neutral ist.




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